80. Jahrestag der Befreiung des Kriegsgefangenenlagers Stalag IV B

Gedenken mit Weitblick: 80 Jahre nach der Befreiung des Stalag IV B
Internationale Erinnerungsfeier auf dem Soldatenfriedhof Neuburxdorf und am Hochkreuz im Lager Mühlberg
Neuburxdorf/Hochkreuz, 23. April – Acht Jahrzehnte nach der Befreiung des Kriegsgefangenenlagers Stalag IV B fand eine eindrucksvolle Gedenkveranstaltung auf dem Soldatenfriedhof in Neuburxdorf und an der Gedenkstätte im Lager Mühlberg statt. Um an die Opfer zu denken und zugleich ein starkes Zeichen für internationale Erinnerungskultur zu setzen, luden die Initiativgruppe Lager Mühlberg e. V. sowie die ehrenamtlichen Bürgermeister Herr Johannes Berger (Bad Liebenwerda) und Herr Maximilian Schöne (Mühlberg/Elbe) ein. Pfarrerin Frau Sabrina Pieper aus Mühlberg/Elbe hielt die zentrale Gedenkrede.
Gemeinsam legten alle Teilnehmenden Kränze nieder – Landrat Herr Christian Jaschinski für den Landkreis Elbe-Elster, die Initiativgruppe Lager Mühlberg e.V., die Bürgermeister stellvertretend für die Städte Bad Liebenwerda und Mühlberg/Elbe sowie Vertreter der Verbandsgemeinde. Frau Dr. Franziska Kuschel für die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und Frau Dr. Maria Nooke als Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur in Brandenburg.
Besondere Eindrücke hinterließ die Anwesenheit zahlreicher Angehöriger ehemaliger Kriegsgefangener sowie Mitglieder der internationalen Vereinigung „Friends of Stalag IV B“. Gäste aus Großbritannien, Neuseeland, Italien, den USA und Kanada machten deutlich, dass die Erinnerung an das Lager auch über Grenzen und Generationen hinweg lebendig bleibt.
Das Stalag IV B, 1939 bei Mühlberg/Elbe errichtet, war das größte Kriegsgefangenenlager im nationalsozialistischen Deutschland. Über 300.000 Gefangene aus mehr als 40 Nationen waren dort interniert; Tausende verloren durch unmenschliche Bedingungen ihr Leben. Die Befreiung erfolgte am 23. April 1945 durch die Rote Armee.
Gerade in einer Welt, in der heute wieder Kriege toben, ruft das Gedenken am Stalag IV B eindringlich zur Verantwortung auf. Es mahnt zum Einsatz für Frieden, Menschlichkeit und Verständigung. Erinnerung braucht Orte, Menschen und Geschichten. Das ehemalige Lagergelände ist heute ein Ort der Begegnung, der historisch-politischen Bildung und des stillen Innehaltens – mit bleibender Bedeutung für die Zukunft.
Text: MaRo-VG
Foto: TiWa LKEE

