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☐ |
öffentlich |
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nichtöffentlich |
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Anlagen: |
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Einreicher: |
eingereicht am: |
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Zuständigkeit: |
Seiten: |
2 |
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Beratungsfolge |
Sitzungs- datum |
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Vertreter |
Abstimmungsergebnis |
Beschluss- empfehlung |
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TOP |
gew. |
anw. |
ja |
nein |
enth. |
*ausg. |
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Kooperationsrat |
06.03.2018 |
8 |
☐ |
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Sonderausschuss |
06.03.2018 |
8 |
☐ |
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Haupt- und
Finanzausschuss |
☐ |
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Stadtverordnetenversammlung |
☒ |
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*
Verfahrensvermerk:
Ausschluss von der Beratung und Abstimmung auf Grund § 22 BbgKVerf |
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Wohnungsmarktstudie für die Kurstadtregion Elbe-Elster
Gegenstand
der Vorlage:
Billigung der Wohnungsmarktstudie für die Kurstadtregion Elbe-Elster.
Diese wurde in Umsetzung des Handlungs- und Entwicklungskonzeptes
Daseinsvorsorge im Rahmen des Städtebauförderungsprogrammes „Kleine Städte und
überörtliche Zusammenarbeit“ erarbeitet.
Begründung:
I. Problem
Die
Kurstadtregion Elbe-Elster ist im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel von
Schrumpfungstendenzen betroffen, zudem altert die Bevölkerung stark. Dieser
Trend wird sich, trotz eventueller leichter „Abflachung“, in den nächsten
Jahren und Jahrzehnten deutlich fortsetzen. Mit den Auswirkungen dieser
Entwicklungen auf die lokalen Wohnungsmärkte muss umgegangen werden, es braucht
Lösungen für strukturelle Herausforderungen und Fragestellungen wie z.B. die
folgenden:
- Welche
Wohnangebote werden künftig (eher) benötigt?
- Reichen die
aktuellen Wohnungen zur künftigen Wohnungsversorgung der Bevölkerung
aus?
- In welchem
Ausmaß ist mit einer Überversorgung mit Wohnungen zu rechnen?
- Welche
kleinräumigen Strukturen sind bei den kommenden Entwicklungen zu erwarten?
II. Lösung
Das Thema Wohnen
gehört zu den Grundversorgungsaufgaben der Daseinsvorsorge und hat neben der
sozialpolitischen Komponente größten Einfluss auf die städtebauliche
Entwicklung sowie die Attraktivität der Region als Wohn- und Lebensort.
Um
zukunftsfähige wohnungspolitische/wohnungswirtschaftliche Entscheidungen
treffen zu können, ist ein belastbares Bild der aktuellen Gesamtsituation in
der Kurstadtregion notwendig.
Daher wurde zur
Schaffung einer belastbaren Datengrundlage die Wohnungsmarktstudie beauftragt.
Die vorliegende Studie betrachtet auf Ebene der vier Städte die für die Analyse
von Wohnungsmärkten relevanten Nachfrage- und Angebotseckwerte aus den
Bereichen Demographie, Gebäudestruktur und Erreichbarkeiten. Damit wird erstmals
ein gemeinsamer Datenstand erreicht und eine Grundlage für die lokalen
kommunalen und wohnungswirtschaftlichen Akteure geschaffen.
Die
Wohnungsmarktstudie gliedert sich in drei inhaltliche Teile. Der erste Teil
umfasst die Analyse der regionalen Wohnungsmarktsituation (Nachfrageseite, Entwicklung
der Nachfrage, Bestandsaufnahme Wohnimmobilienmarkt/ Wohnungsmarktakteure). Der
zweite Teil der vorliegenden Studie beschreibt regionale Handlungsbedarfe und
Anpassungspotenziale. Dafür werden Haushalte und Wohnungsbestand
gegenübergestellt und in räumlicher Differenzierung Leerstand und Versorgungsstrukturen
erfasst. Der dritte Teil schließt die Untersuchung mit übergreifenden Befunden,
einer Bewertung und Zusammenfassung ab und skizziert Ansatzpunkte für Elemente
eines interkommunalen Wohnungsbestandsmanagements in den Handlungsempfehlungen.
Neben den
Verwaltungen wurden in die Erarbeitung der Studie die lokal kommunalen und
genossenschaftlichen Wohnungsunternehmen direkt einbezogen. Ihre spezifische
Marktkenntnis war sehr hilfreich im Rahmen der Bestandsaufnahme, der
Szenarienbildung und der Formulierung der Handlungsempfehlungen.
Kernpunkte:
·
In der Kurstadtregion Elbe-Elster existieren
insgesamt rd. 13.500 Wohnungen in den verschiedensten Bautypen und
Eigentumsformen. Die von Eigentümern bewohnten Wohnungen/Gebäude bilden mit
7.517 Wohnungen (56%) die größte Gruppe (Datengrundlage Zensus 2011).
·
Wohneigentum und Mietwohnen findet ohne größere
Wechselwirkungen statt. Außerdem bildet die Kurstadtregion keinen gemeinsamen
Wohnungsmarkt. Sie besteht vielmehr aus regionalen Teilmärkten ohne wirkliche Wettbewerbssituation
untereinander. Dennoch ist künftig die Abstimmung der wohnungspolitischen
Strategien im Sinne der Zukunftsfähigkeit der Region geboten.
·
Unter Berücksichtigung der Entwicklung der
Bevölkerung und der Zahl der Haushalte in der Region, die Wohnungen nachfragen,
ist in 2030 von einer rechnerischen Überversorgung von ca. 2.400 Wohnungen
auszugehen (wenn der aktuelle Wohnungsbestand beibehalten wird).
·
Aufgrund der demografischen Entwicklung ist davon
auszugehen, dass auch ein großer Teil der künftig noch benötigten Wohnungen
nicht den qualitativen Anforderungen entspricht und hier Anpassungsbedarf
besteht.
·
Um eine quantitative Abschätzung vornehmen zu
können, in welchen räumlichen Bereichen sich derzeit und künftig die Nachfrage
konzentriert und in welchen Regionen besonderer Anpassungsbedarf besteht, wurde
auf der Grundlage von Meldedaten ein „Leerstandsradar“ entwickelt. Im Ergebnis
zeigt sich, dass in innenstadtnahen und integrierten Lagen die Anteile der
Adressen mit einer oder keiner gemeldeten Person am niedrigsten sind und diese
mit zunehmender Entfernung von den Kernstädten steigen. Zukünftig könnte in
diesen Ortsteilen der Leerstand stärker ansteigen.
Ausgehend von
den Befunden formuliert die Studie Handlungsempfehlungen als Grundlage für die
weitere Bearbeitung wohnungswirtschaftlicher und wohnungspolitischer Themen:
1.
Der gemeinsam begonnene Prozess der strategischen
Betrachtung des Wohnungsmarktes soll fortgesetzt werden. Die Einbeziehung der
kommunalen und genossenschaftlichen Wohnungsunternehmen soll stetig erfolgen.
Die weitere Vertiefung wohnungspolitischer Strategien und ein Monitoring bieten
die Grundlage für konzeptionell gut eingebetteten Rückbau.
2.
Eigenheime: Neubau ist grundsätzlich kritisch zu
prüfen, dem Erwerb sowie ggf. dem Um- und Ausbau gebrauchter Immobilien ist der
Vorzug zu geben, um Vermarktungsschwierigkeiten und Leerstand bzw. entstehenden
„Schrottimmobilien“ entgegen zu wirken. Ein Anreizprogramm, den
Immobilienerwerb junger Familien zu unterstützen, kann hier sinnvoller
Ansatzpunkt sein.
3.
Mietwohnungen: Die vorhandenen Strukturen sollen
gestärkt und die Bestände angepasst werden. Dabei sollen integrierte Lagen mit
guter Versorgung bevorzugt werden. Trotz hoher Qualitätsanforderungen an den
Wohnraum ist der Bezahlbarkeit besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Vernetzung
und Mobilität zu fördern unterstützt die Attraktivität zentrenfernerer
Ortsteile.
4.
Sondersituation der kommunalen Wohnungsbestände in
Mühlberg/Elbe: Auf der Grundlage einer umfassenden Bestands- und Zielgruppenanalyse
im Rahmen einer wohnungswirtschaftlichen-wohnungspolitischen Konzeption für den
Teilwohnungsmarkt der Stadt Mühlberg soll geprüft werden, ob eine Anpassung an
die Praxis der Wohnungsverwaltung in den anderen Städten sinnvoll ist.
Rechtsfolgenabschätzung:
I. Erforderlichkeit
Die
Kurstadtregion Elbe-Elster ist im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel von
Schrumpfungstendenzen betroffen, zudem altert die Bevölkerung stark. Dieser
Trend wird sich, trotz eventueller leichter „Abflachung“, in den nächsten
Jahren und Jahrzehnten fortsetzen. Zur Schaffung einer Datengrundlage und
ersten strategischen Überlegungen ist die vorliegende Studie erarbeitet worden.
II. Rechtmäßigkeit
§ 2 KVerfBbg,
BauGB, WoFG
III. Auswirkung auf Bürger, Verwaltung, Wirtschaft,
Kurstadtstatus
Wohnen als
Aufgabe der Grundversorgung wirkt sich unmittelbar auf die Attraktivität der
Kurstadtregion Elbe-Elster und deren städtebaulicher und wirtschaftlicher
Entwicklung aus.
Aufgabe:
☐ freiwillige Selbstverwaltungsaufgabe |
☒ pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe |
☐ Pflichtaufgabe nach Weisung |
☐ übertragene Aufgabe |
Auswirkungen auf Haushalt und Finanzplanung
I. Kosten für Stadt, für Bürger (Beiträge), für Wirtschaft
Die Ausgaben für
die Erarbeitung der Wohnungsmarktstudie beliefen sich auf 19.870,00 Euro. Diese
wurden gefördert aus Mitteln der Städtebauförderung im Programm „Kleine Städte
und überörtliche Zusammenarbeit“
II. Förderung durch:
☐ |
EU |
mit |
|
☒ |
Bund |
mit |
1/3 |
☒ |
Land |
mit |
1/3 |
☐ |
Kreis |
mit |
|
☐ |
|
mit |
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Anhörung der Ortsbeiräte, des Behinderten-, Jugend-
oder des Seniorenbeirates mit welchem Ergebnis:
Beschlussvorschlag:
Die Wohnungsmarktstudie Kurstadtregion Elbe-Elster (Stand: 18.01.2018)
wird einschließlich der Handlungsempfehlungen gebilligt.
Herold Quick
Vorsitzender des Kooperationsrates
der Kurstadtregion Elbe-Elster
Thomas Richter
Bürgermeister
Wer annehmen muss, nach § 22 BbgKVerf von der
Mitwirkung ausgeschlossen zu sein, hat den Ausschließungsgrund unaufgefordert
dem Sitzungsdienst anzuzeigen.
Vorberatung im Ausschuss / Änderungsempfehlungen
mit welchem Ergebnis:
Beschlussfassung: